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Seit 2015 führt ein neues Team das größte biologisch wirtschaftende Weingut am Kaiserstuhl. Die Familie Abril betreibt seit dem Jahr 1740 Weinbau in Bischoffingen am Kaiserstuhl, Hans-Friedrich Abril und Ehefrau Gabi gaben 2007 das Weingut an Cousine Helga und ihren Mann Erivan Haub ab. Die Rebfläche, bei Übernahme 6,5 Hektar, wurde seither deutlich vergrößert. Der neue Weinkeller konnte nicht wie geplant am alten Sitz realisiert werden, ein kompletter Neubau am Ortsrand von Bischoffingen inmitten der Weinberge wurde im September 2012 eröffnet. Die Weinberge liegen in den Bischoffinger Lagen Enselberg (mit der Gewanne Bleckmen), Rosenkranz (mit der Gewanne Ameisental) und Steinbuck, sowie im Jechtinger Eichert und im Burkheimer Schlossgarten. Die Weinberge werden biologisch bewirtschaftet, man ist Mitglied bei Ecovin. Der Schwerpunkt liegt auf den Burgundersorten sowie Chardonnay, dazu gibt es Spezialitäten wie Gewürztraminer, Muskateller, Riesling oder Scheurebe. Das Sortiment ist dreistufig gegliedert in die Linien Frucht, Stein und Zeit.
Heinrich Wilhelm Reichardt gründete 1711 das Forster Weingut und eröffnete ein Jahr später das Wirtshaus Zum Engel, in dem sich noch heute der Gutsausschank des Weinguts befindet. Emil Magin gehörte 1908 zu den Gründungsmitgliedern des Vereins der Naturwein-Versteigerer der Pfalz, einer der Vorgängervereinigungen des heutigen VDP, dem das Weingut seit seiner Gründung ununterbrochen angehört. Seit 1994 leiten Anna-Barbara Acham und Vinzenz Trösch den Betrieb, der seit 2011 bio-zertifiziert ist und heute auch mit biodynamischen Präparaten arbeitet. Riesling ist mit einem Anteil von 75 Prozent die wichtigste Rebsorte, die Weinberge liegen in einer Vielzahl von Lagen in Forst, Deidesheim und Ruppertsberg. Aus den Forster Lagen Kirchenstück, Pechstein, Ungeheuer und Jesuitengarten werden Große Gewächse erzeugt.
Die Grafen Adelmann erwarben 1914 das Gut, das seit 1978 von Michael Graf Adelmann geführt wurde; 2012 hat sein Sohn Felix das Gut übernommen. Weinbau ist auf der Burg Schaubeck bereits im 13. Jahrhundert nachgewiesen. Das Gros der Weinberge von Graf Adelmann, 16 Hektar, liegt in Kleinbottwar (roter Keuperboden), 1 Hektar in Großbottwar und 3 Hektar in Ludwigsburg-Hoheneck am Neckar, wo die Reben auf Muschelkalkböden wachsen. In Kleinbottwar gehören dem Weingut zwei Weinbergslagen im Alleinbesitz: Süßmund und Oberer Berg, wobei Oberer Berg auch die Lagenbezeichnung für den Adelmann‘schen Besitz in Hoheneck am Neckar ist, die aber, um Verwechslungen zu vermeiden, für die Weine von dort nicht mehr genutzt wird. Die Weinberge werden biologisch bewirtschaftet, 2017 wurde der dreijährige Umstellungsprozess abgeschlossen, dies war der erste zertifizierte Jahrgang. 65 Prozent der Weinberge sind mit roten Reben bestockt: Vor allem Lemberger, Spätburgunder, Trollinger und Samtrot, aber auch etwas Frühburgunder, Muskattrollinger, Urban und andere Sorten. Rotweine werden maischevergoren und im Holzfass ausgebaut. Bei den weißen Rebsorten dominiert Riesling, es folgen Weißburgunder und Grauburgunder, dazu gibt es etwas Muskateller und Traminer, inzwischen auch 85 Ar Grüner Veltliner. Die Weißweine werden, oft nach Ganztraubenpressung, kühl vergoren und im Edelstahl ausgebaut, nur der Grauburgunder kommt hin und wieder ins Holz. 99 Prozent der Weine werden trocken ausgebaut. Die besten Rieslinge, Burgunder und Lemberger wurden früher als „Brüssele’r Spitze“ mit eigenem Etikett vermarktet, benannt nach den Vorbesitzern des Gutes, den Freiherren von Brüssele, denen Burg Schaubeck von 1853 bis zum Verkauf an die Grafen Adelmann im Jahr 1914 gehörte; heute stehen die Großen Gewächse an der Spitze der Kollektion, der Name „Brüssele’r Spitze“ wird nur noch für edelsüße Weine genutzt. Bei den Rotweinen setzte Michael Graf Adelmann verstärkt auf Cuvées. Nach ersten Versuchen ab 1981 lancierte man im Jahr 1989 die Cuvée „Vignette“ als roten Spitzenwein, Graf Adelmann gehört damit zu den Pionieren roter Cuvées in Deutschland. Die weiteren Spitzenweine wurden 1996 eingeführt, der „Löwe von Schaubeck“ (als Lemberger und als Weißweincuvée) und die rote Cuvée „Herbst im Park“. Cuvées dürfen nach den Statuten des VDP keine Großen Gewächse sein, dies ist dem Lemberger Oberer Berg und dem Süßmund-Riesling vorbehalten, 2017 wurde erstmals ein Spätburgunder Großes Gewächs aus dem Götzenberg erzeugt und 2018 ein Grauburgunder Oberer Berg.
Seit über 500 Jahren betreiben die Adeneuers Weinbau an der Ahr. Seit 1984 wird das Weingut von den Brüdern Frank und Marc Adeneuer geführt; inzwischen ist auch Franks Sohn Tim im Betrieb, kümmert sich zusammen mit seinem Vater um Keller und Außenbetrieb. Sie bauten lange Zeit ausschließlich rote Sorten an. Neben dem dominierenden Spätburgunder gibt es etwa 5 Prozent Frühburgunder sowie seit einigen Jahren ein wenig Weißburgunder, der inzwischen 10 Prozent der Fläche einnimmt. Die nach Süden ausgerichtete steil terrassierte Lage Walporzheimer Gärkammer (0,64 Hektar), zwischen Kräuterberg und Pfaffenberg gelegen, eine der kleinsten Einzellagen Deutschlands, gehört dem Weingut Adeneuer seit 1714 im Alleinbesitz, der Boden besteht aus Schieferverwitterungsgestein und Gehängelehm. Aber auch in anderen Spitzenlagen ist das Weingut vertreten, so im Ahrweiler Rosenthal (vielfältige Bodenarten von Grauwacke über Gehängelehm bis zu Löss, Lösslehm und Schiefer) und im Neuenahrer Sonnenberg (Grauwacke und Grauwackeschiefer mit Lehmanteilen, Gehängelehm, Löss und Lösslehm), aber auch in den Walporzheimer Lagen Kräuterberg und Alte Lay, in denen Schieferverwitterungsgestein vorherrscht, sowie in weiteren vom VDP als Große Lagen klassifizierten Lagen, von denen aber keine Einzellagenweine erzeugt werden (Ahrweiler Silberberg, Heimersheimer Burggarten, Heimersheimer Landskrone, Neuenahrer Schieferlay). Prädikatsbezeichnungen verwendet man bereits seit 2004 nicht mehr. Die Weine werden nach Kaltmazeration möglichst spontanvergoren und alle im Holz ausgebaut. Die Spitzenweine kommen 18 bis 20 Monate ins Barrique, ab dem „No. 1“ werden ausschließlich neue Fässer verwendet. An der Spitze der Kollektion stehen die Großen Gewächse aus Gärkammer und Rosenthal, inzwischen ergänzt um einen Frühburgunder aus dem Sonnenberg, des Weiteren gibt es einen Spätburgunder aus dem Kräuterberg als Großes Gewächs, der erst deutlich später in den Verkauf kommt als die anderen Großen Gewächse; im Jahrgang 2018 wurde erstmals ein Großes Gewächs Alte Lay erzeugt. Hinter den Großen Gewächsen gibt es „J.J. Adeneuer No. 1“ und „J.J. Adeneuer No. 2“, der Zweitwein aus der Gärkammer wird Kleine Kammer genannt. Die Gutsweine werden Purist genannt, in dieser Linie gibt es Weißburgunder, Blanc de Noir und Spätburgunder.
Das Weingut der Familie Kirchen in Oberemmel umfasst elf Hektar Reben, darunter sind 80 Prozent Steillagen. Neben den Lagen Karlsberg, Altenberg und Rosenberg ist besonders die Monopollage Oberemmeler Karlskopf hervorzuheben, die sich auf bis zu 350 Höhenmeter über Normalnull erstreckt und damit zu den höchstgelegenen Weinbergen im unteren Saartal gehört. Neben Riesling, der vier Fünftel der Fläche ausmacht, bauen Alfred und Jonas Kirchen auch Grauen und Weißen Burgunder, Chardonnay, Spätburgunder und eine kleine Menge Dornfelder an. Selektive Handlese, handwerkliche Arbeit und spontane Vergärung sind Prinzipien des Gutes.
St. Leon-Rot ist eher für Spargel bekannt denn für Weinbau, und Weinberge gibt es hier auch nicht – aber ein Weingut. Auch auf dem Alberthof ist Spargel das wichtigste Produkt, aber Erwin-Peter Albert setzt verstärkt auf Wein. Nach seiner Winzerlehre bei Klumpp und Bassermann-Jordan hat er mehrere Jahre bei Bassermann-Jordan gearbeitet, auch am Neusiedlersee (bei Judith Beck) und an der Walker Bay in Südafrika (bei Hermanuspietersfontein). 2013 ist er auf den elterlichen Albertushof zurückgekommen, den er 2015 übernommen hat. Seine Weinberge liegen in Malsch, wo er vor allem Spätburgunder anbaut, der 40 Prozent der Rebfläche einnimmt. Es folgen jeweils 20 Prozent Weißburgunder und Müller-Thurgau, dazu gibt es vor allem noch Grauburgunder, weitere Sorten sind neu gepflanzt oder sollen in den kommenden Jahren gepflanzt werden. 2017 wurde die neu gestaltete Vinothek eröffnet.
Peter und Gabriele Gurrath übernahmen 1987 das Weingut und siedelten alsbald in die Äußere Mausklinge aus. Die Weinberge liegen in Heilbronn (Stiftsberg, Wartberg, Staufenberg), aber auch in Weinsberg, Neckarsulm und Flein (Eselsberg). Die Reben wachsen hauptsächlich auf tiefgründigen Keuperböden. Rote Rebsorten nehmen die Hälfte der Rebfläche ein: Trollinger, Lemberger, Spätburgunder, Samtrot, Cabernet Dorsa, Acolon, Muskat-Trollinger und Frühburgunder respektive Clevner. An weißen Rebsorten gibt es Riesling, die wichtigste Rebsorte im Betrieb, sowie Chardonnay und Sauvignon Blanc. Sohn Denis hat nach der Winzerlehre die Ausbildung zum Weinbautechniker in Weinsberg abgeschlossen, unterstützte seine Eltern bereits seit 2010 im Betrieb, den er 2020 übernommen hat.
Annette und Peter Albrecht führen den Betrieb, der aus den Weinbergen von Gerhard Kiessling und Walter Albrecht entstand, heute tatkräftig unterstützt von Tochter Viola, die nach Lehre bei Christmann und Stefan Winter in Geisenheim studierte und 2018 in den Betrieb einstieg, wo sie für Vinifikation und Kommunikation verantwortlich ist; die zweite Tochter Luisa absolvierte die Ausbildung bei Klumpp und im Staatsweingut Meersburg, absolvierte ein Weinbau & Oenologie-Studium in Geisenheim und ist seit 2022 ebenfalls im Betrieb tätig. Zuletzt wurde in das Weingut investiert, unter anderem ein neuer Sektkeller gebaut. Die Weinberge befinden sich fast ganz in den Heilbronner Lagen Wartberg, Stiftsberg und Stahlbühl. Rote Rebsorten nehmen 60 Prozent der Rebfläche ein. Wichtigste rote Rebsorten sind Lemberger, Spätburgunder, Merlot, Cabernet Franc, Trollinger und Samtrot. Drei Viertel der Weißweinfläche nimmt Riesling ein, dazu gibt es Chardonnay, Grauburgunder, Weißburgunder, Muskateller und Sauvignon Blanc.
Bentz der Aldinger legte 1492 den Grundstock für das heutige Weingut, indem er von Aldingen nach Fellbach zog um dort Reben zu bewirtschaften. Aber erst in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts entstand das Weingut, als Gerhard Aldinger nach seiner Heirat mit Anneliese Pflüger beschloss, die Holzküferei seines Schwiegervaters in ein Weingut umzuwandeln. 1973 erwarb man die Lage Gips in Untertürkheim, eine 9,5 Hektar große Einzellage, die dem Weingut allein gehört, der Boden besteht aus Gipskeuper. Unter der Führung von Gert Aldinger wurde der Betrieb nach und nach vergrößert. Inzwischen führen Gert Aldingers Söhne Hansjörg und Matthias den Betrieb, die beide ihre Ausbildung bei renommierten Weingütern in Deutschland absolvierten und beide auch im Ausland Erfahrung sammelten. Heute besitzt man Weinberge im ganzen Remstal und am Neckar, vor allem in den Fellbacher Lagen Lämmler und Goldberg (Stubensandstein, Mergel und Keuper), aber auch in Stetten (Mönchberg, Pulvermächer, Kieselsandstein), Rotenberg (Schlossberg, leichter Mergel), Uhlbach (Götzenberg) und Hanweiler (Mergelböden). 2,5 Hektar besitzen die Aldingers bei der Burg Lichteneck (Keuperböden) im Bottwartal. Knapp 30 Prozent der Weinberge nimmt Riesling ein. An roten Sorten gibt es vor allem Spätburgunder, Lemberger und Trollinger. Wobei die Aldingers auch internationale Sorten anbauen: Cabernet Sauvignon und Merlot gibt es bereits seit 1990, Sauvignon Blanc seit 1994. An der Spitze der Kollektion stehen die Großen Gewächse aus Gips, Lämmler und Pulvermächer. Ihnen zur Seite stehen die Reserveweine von Sauvignon Blanc (meist eine Cuvée aus den Lagen Gips, Lämmler und Schlossberg), Grüner Veltliner, Chardonnay und Spätburgunder Rosé, der Ovum genannte Sauvignon Blanc, und die Gert Joachim Aldinger gewidmete, erstmals 2015 erzeugte Cuvée GJA aus Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Merlot, die nun den reinsortigen Cabernet Sauvignon und den reinsortigen Merlot ersetzt.
Die Familie Allendorf kann ihre Geschichte bis ins späte 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Das Weingut, gehört heute mit 70 Hektar Weinbergen längst zu den Schwergewichten im Rheingau. 2023 haben die Geschwister Ulrich Allendorf und Christine Schönleber die Geschäftsführung an die nächste Generation, Max Schönleber und Anne Schönleber-Liebler, übergeben, die bereits seit einigen Jahren im Betrieb tätig sind. In Lagen wie Winkeler Jesuitengarten und Hasensprung, Mittelheimer St. Nikolaus, Oestricher Doosberg, Hallgartener Schönhell und Jungfer, Rüdesheimer Berg Roseneck und Drachenstein oder Assmannshäuser Höllenberg und Frankenthal stehen zu drei Viertel Riesling, hinzu kommen Spätburgunder sowie ein wenig Chardonnay und Roter Riesling.
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