Die ehemalige Weinbaudomäne wurde 1902 vom Königreich Preußen als Lehr- und Mustergut gegründet und gehörte nach 1946 dem Land Rheinland-Pfalz. 1998 wurde das Gut privatisiert und an die Pfälzer Familie Maurer verkauft, im Sommer 2009 erwarb es der Unternehmer Jens Reidel, 2010 wurde die ehemalige Staatsdomäne in Gut Hermannsberg umbenannt. Betriebsleiter und Kellermeister ist der Pfälzer Karsten Peter. Die Domäne besitzt ausschließlich Weinberge in Lagen, die vom VDP als „Große Lagen“ klassifiziert wurden: Kupfergrube (Melaphyr, von eingebrachtem Carbonschiefer überdecktes Eruptivgestein) und Felsenberg (Melaphyr, mit steinig-grusigen Lehmen durchsetzt) in Schlossböckelheim, Hermannsberg (Monopollage mit Tonschiefer, Löss und Melaphyr), Steinberg (Porphyrit und steiniger Lehm) und Kertz (Carbonschiefer und Porphyrit) in Niederhausen, aber auch im Altenbamberger Rotenberg (steile Südlage mit Ryolith und Lehm) und in der Traiser Bastei (Ryolithgeröll) ist man vertreten. Neben Riesling, der 95 Prozent der Rebfläche einnimmt, gibt es ein klein wenig Weißburgunder. Das Sortiment ist derzeit dreistufig gegliedert in Gutsweine, Ortsweine und die Weine aus Großen Lagen, die trocken ausgebaut Große Gewächse heißen und bei Gut Hermannsberg aus den Lagen Hermannsberg, Kupfergrube und Bastei, mit dem Jahrgang 2015 auch erstmals aus dem Steinberg und dem Rotenberg und 2016 auch aus dem Felsenberg stammen. Die Trauben für den Riesling „Steinterrassen“ stammen aus der Monopollage „In der Rossel“ sowie aus dem Steinberg und dem Rotenberg, die Ortsweine stammen aus Niederhausen und Schlossböckelheim, aus Steinberg und Rotenberg werden auch süße Rieslinge erzeugt.
Kontakt.
Ehemalige Weinbaudomaine
55585 Niederhausen
Öffnungszeiten
Besonderheiten
Besitzer
Betriebsleiter
Kellermeister
Außenbetrieb
Anbaugebiet | Nahe |
Rebfläche | 30 Hektar |
Produktion | 150.000 Flaschen |
Die ehemalige Weinbaudomäne wurde 1902 vom Königreich Preußen als Lehr- und Mustergut gegründet und gehörte nach 1946 dem Land Rheinland-Pfalz. 1998 wurde das Gut privatisiert und an die Pfälzer Familie Maurer verkauft, im Sommer 2009 erwarb es der Unternehmer Jens Reidel, 2010 wurde die ehemalige Staatsdomäne in Gut Hermannsberg umbenannt. Betriebsleiter und Kellermeister ist der Pfälzer Karsten Peter. Die Domäne besitzt ausschließlich Weinberge in Lagen, die vom VDP als „Große Lagen“ klassifiziert wurden: Kupfergrube (Melaphyr, von eingebrachtem Carbonschiefer überdecktes Eruptivgestein) und Felsenberg (Melaphyr, mit steinig-grusigen Lehmen durchsetzt) in Schlossböckelheim, Hermannsberg (Monopollage mit Tonschiefer, Löss und Melaphyr), Steinberg (Porphyrit und steiniger Lehm) und Kertz (Carbonschiefer und Porphyrit) in Niederhausen, aber auch im Altenbamberger Rotenberg (steile Südlage mit Ryolith und Lehm) und in der Traiser Bastei (Ryolithgeröll) ist man vertreten. Neben Riesling, der 95 Prozent der Rebfläche einnimmt, gibt es ein klein wenig Weißburgunder. Das Sortiment ist derzeit dreistufig gegliedert in Gutsweine, Ortsweine und die Weine aus Großen Lagen, die trocken ausgebaut Große Gewächse heißen und bei Gut Hermannsberg aus den Lagen Hermannsberg, Kupfergrube und Bastei, mit dem Jahrgang 2015 auch erstmals aus dem Steinberg und dem Rotenberg und 2016 auch aus dem Felsenberg stammen. Die Trauben für den Riesling „Steinterrassen“ stammen aus der Monopollage „In der Rossel“ sowie aus dem Steinberg und dem Rotenberg, die Ortsweine stammen aus Niederhausen und Schlossböckelheim, aus Steinberg und Rotenberg werden auch süße Rieslinge erzeugt.
Alle 22er Rieslinge weisen außergewöhnlich niedrige Alkoholwerte auf. Sie sind alle sehr frisch, teilweise auch etwas grün. Die beiden Sekte wirken frisch, besitzen sehr gute Substanz. Der Blanc de Blancs bietet feine Aromen von weißem Steinobst und Kräutern, ist saftig und mild. Der Riesling mit seinem zurückhaltenden, zart würzigen Bukett ist geradlinig, straff und mineralisch. Der zugängliche Gutsriesling Just, der frisch und saftig ist, bildet zusammen mit dem Riesling 7 Terroirs den Auftakt der Kollektion. Bei 7 Terroirs kommt spürbarer Charakter ins Glas, seine markante Säure schneidet durch saftige Frucht, reife Zitrusaromen dominieren, er ist nachhaltig bei mineralischem Grip, der mit 11 Prozent Alkohol ausgesprochen agile Riesling wird frühen Trinkgenuss bieten. Von den beiden Terroir-Rieslingen aus Ortslagen ist der vom Schiefer aus Niederhauser Weinbergen von herrlich viel Saftigkeit, er vereint mineralischen, rassigen Grip mit mildem Fruchtkern, endet mit würzigem Schalenbiss. Der Riesling vom Vulkan aus Schlossböckelheim ist kraftvoller, baut Druck und Würze auf, endet schalenherb, kann etwas reifen. Der Riesling Steinterrassen ist balanciert und zugänglich, füllig und fruchtbetont, zeigt reife Zitrusaromen, die sich von Anfang bis Ende durch den Gaumen ziehen, ist ein Wein mit mineralischem Fokus, der schon jung Freude bereiten wird. Die Großen Gewächse aus dem Jahrgang 2022 werfen bei uns Fragen auf. Sie besitzen zwischen 11 und 11,5 Prozent Alkohol, wirken ein wenig unreif. Das Große Gewächs aus dem Altenbamberger Rotenberg ist im Mund schon erstaunlich offen, im Bouquet zeigt es sich etwas zurückhaltend, im Geschmack vermisst man bei merklichem Säurebiss etwas Schmelz und Finesse. Das Große Gewächs aus dem Steinberg ist druckvoller, besitzt gerbstoffdurchwirkten Schmelz, ist frisch, kompakt, ein klein wenig grün im Abgang. Der Riesling aus dem Felsenberg mit seiner kühlen, saftigen Art ragt in Sachen Finesse unter diesen drei Weinen leicht hervor, er ist saftig, geradlinig, mit markanter Frische. Das 2021er Große Gewächs aus der Bastei hat mehr Schmelz als die 2022er, es ist saftig, frisch, schalenwürzig, lang und nachhaltig. Die beiden 2018er Reserven zeigen sich entwickelt und satt. Die Kupfergrube ist sehr duftig, reifes gelbes Steinobst und süßer Tabak wirken einladend, im Mund ist der Wein konzentriert, kompakt und füllig, besitzt süßlich-herbe Noten im Finish. Das Große Gewächs aus dem Hermannsberg wirkt im Bouquet noch stärker gereift, ist nussig, mit würziger Gelbfrucht versehen, besitzt am Gaumen neben süßen Gewürzen auch viel Saft und feinen Schalenbiss, ist zugleich cremig und frisch, endet mit einer leichten Bitternote.
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