Frühburgunder, auch Blauer Frühburgunder genannt und gelegentlich auch als Pinot Madeleine oder Pinot Noir Précoce bezeichnet, ist eine Mutation des Blauen Spätburgunders, reift deutlich vor dem Spätburgunder aus, daher der Name. Frühburgunder führte lange Jahre nur ein Außenseiterdasein (es gab nur noch 15 Hektar in den sechziger Jahren), war am ehesten noch am Untermain, in der Gegend von Ingelheim, bei Heilbronn (als Clevner bezeichnet, der aber eine Spielart des Spätburgunder und kein Frühburgunder ist) und an der Ahr zu finden. Frühburgunder erfreute sich dann seit den neunziger Jahren steigender Beliebtheit, eigentlich in allen deutschen Anbaugebieten, ist nun aber wieder – aufgrund des Klimawandels – rückläufig im Anbau (217 Hektar, Stand 2023). Frühburgunder ist vom VDP nur in der Region Ahr zur Erzeugung Großer Gewächse zugelassen.
Wie unterscheidet sich Frühburgunder sensorisch vom Spätburgunder?
Frühburgunder weist in der Jugend intensive Frucht auf, oft in Verbindung mit floralen Noten. Mit etwas Reife nähern sich beide Rebsorten sensorisch einander an, und es ist oftmals schwer oder fast unmöglich zu entscheiden, ob man einen Frühburgunder oder einen Spätburgunder im Glas hat. Dies spricht sehr für den pragmatischen Ansatz vieler Winzer in Burgund, die auch ein wenig Frühburgunder in ihren Weinbergen stehen haben, diesen aber nicht als eigene Rebsorte betrachten, sondern als Spielart oder Klon von Pinot Noir.