Kerner wurde 1929 in Lauffen aus Roter Trollinger und Weißer Riesling gekreuzt und nach dem Dichter Justinus Kerner benannt; der Sortenschutz wurde 1967 erteilt. Kerner war bis in die neunziger Jahre hinein sehr beliebt in allen deutschen Weinbauregionen, war nach Müller-Thurgau die beliebteste Neuzüchtung, die Rebfläche betrug damals 7.000 Hektar. Heute ist Kerner überall im Anbau stark rückläufig, wird aber noch auf 1.944 Hektar angebaut (Stand 2023), vor allem in der Pfalz und in Rheinhessen, aber auch in Württemberg, Franken und an der Nahe, in allen deutschen Weinbauregionen findet man Kerner. Außerhalb Deutschlands findet man Kerner vor allem in Südtirol (insbesondere im Eisacktal), in der Schweiz und in Tschechien. Der meiste Kerner aus Rheinhessen und der Pfalz „verschwindet“ in Cuvées, die besten und eigenständigsten Weine kommen aus Franken und Württemberg. Der Erfolg des Kerner beruhte darauf, dass er „riesling-ähnliche“ Weine in nicht für Riesling geeigneten Lagen erbringt. Kerner kann sowohl trocken als auch süß und edelsüß hervorragende Weine ergeben, überzeugt auch im Barriqueausbau, z.B. bei Bächner oder Dautel.