Schwarzriesling ist der in Deutschland geläufigste Name für die Rebsorte, die international Pinot Meunier genannt wird (und heute von vielen Winzern in der Champagne nur noch „Meunier“) und früher in Deutschland auch als Müllerrebe bezeichnet wurde. Pinot Meunier ist eine alte Rotweinsorte, vermutlich eine Mutation aus Pinot Noir (oder umgekehrt), dem sie sehr ähnlich ist. Das größte Verbreitungsgebiet hat Pinot Meunier in der Champagne, wo sie lange Zeit die meistangebaute Rebsorte war, heute aber mit einem Flächenanteil von knapp 30 Prozent nur noch die Nummer 3 nach Pinot Noir und Chardonnay und weiter im Anbau rückläufig ist. Mit weitem Abstand folgt der Fläche nach Deutschland als weiteres Verbreitungsgebiet, kleinere Flächen gibt es in Großbritannien, Moldavien und Australien. Wobei Pinot Meunier weltweit zu finden ist, denn überall dort, wo Sekt erzeugt wird, hat auch Pinot Meunier als eine der drei wichtigen Champagne-Rebsorten einen Platz in den Weinbergen gefunden. Schwarzriesling wird in Deutschland vor allem in Württemberg angebaut, mehr als 70 Prozent des Anbaus entfällt auf das Anbaugebiet, wobei in Württemberg Pinot Meunier immer noch sehr häufig restsüß ausgebaut wird und die größte Schwarzriesling-Gemeinde in Deutschland, Lauffen, steht mit ihrem „Lauffener Katzenbeißer“ fast schon synonym für süßen Schwarzriesling. Des Weiteren findet man Schwarzriesling in Baden und in der Pfalz, in Rheinhessen und in Franken. So mancher Topwinzer hat in den letzten Jahren Schwarzriesling den Rücken gekehrt, nicht so Konrad Schlör in Reicholzheim in Tauberfranken, der heute die mit Abstand besten deutschen Weine aus dieser Rebsorte erzeugt. Der Anbau von Schwarzriesling in Deutschland ist zurückgegangen von etwas 2.200 auf 1.664 Hektar (Stand 2023), Tendenz weiter rückläufig.