Viognier ist eine alte Weißweinrebsorte, die überwiegend an der nördlichen Rhône angebaut wird, beispielsweise in Condrieu, immer häufiger aber im Languedoc; neuere Untersuchungen haben ergeben, dass sie mit Freisa verwandt ist und damit auch mit Nebbiolo. Sie stammt vermutlich aus dem heutigen Kroatien. Viognier wird außer in Frankreich in vielen Ländern der Neuen Welt angebaut, vor allem in Kalifornien und Australien, aber auch in Neuseeland und Südafrika, in Chile und Argentinien; in Europa gibt es Viognier außerhalb Frankreichs in Griechenland und Italien. An der nördlichen Rhône wird oft ein klein wenig Viognier dem Syrah zugegeben. Viognier zeigt im Bouquet ausgeprägte Aromen von Aprikosen und Pfirsich und weist oft recht hohe Alkoholwerte auf. In Deutschland wird Viognier vor allem in Baden und der Pfalz angebaut, aber auch in Württemberg und Rheinhessen; 31 Hektar sind derzeit mit Viognier bestockt (Stand 2023, davon knapp die Hälfte in der Pfalz). Zu den Pionier-Betrieben in Deutschland gehören beispielsweise Fritz Waßmer im Markgräflerland und die Weingüter Gies-Düppel, Philipp Kuhn und Oliver Zeter in der Pfalz. Spitzenweine lieferten in den letzten Jahren neben Zeter und Kuhn das Weingut Engel in Flörsheim-Dalsheim, das Weingut Zimmerle im Remstal oder das Weingut Damm in Edenkoben in der Pfalz. An der Nahe gibt es Viognier bei Sascha Montigny, an der Mosel beim Weingut Petgen-Dahm, in der Ortenau beim Weingut Pieper Basler.