Das Weingut liegt wenige Kilometer westlich von Naumburg an der Straße von Roßbach nach Bad Kösen, im Naumburger Stadtteil Weinberge, am Fuße des Naumburger Steinmeisters. 2001 kauften Sigrun und Reinhard Hey den Gutshof und eine Parzelle im Steinmeister, sie setzten die alten Trockenmauern wieder instand und befreiten die noch vorhandenen Reben vom Gestrüpp, legten damit den Grundstein für das heutige Weingut Hey. Nach Geisenheim-Studium und Praxissemestern in Italien kehrte ihr Sohn Matthias 2007 auf den Gutshof zurück und präsentierte im Jahr darauf die ersten Weine; seither wurde die Rebfläche nach und nach erweitert. Wichtigste Lage ist der Naumburger Steinmeister, die älteste Steillage in Saale-Unstrut, die einst von den Mönchen des nahe gelegenen Kloster Pforta angelegt wurde, der Boden besteht aus Muschelkalk mit hohem Steinanteil, teils mit Lehm und rotem Ton. Auch im Naumburger Sonneck ist man vertreten, wo die Reben auf Buntsandstein wachsen, und vier Hektar kamen im Weischützer Nüssenberg hinzu, wo die Reben auf Lössböden über dem Oberen Buntsandstein wachsen. Matthias Hey hat die Rieslingfläche nach und nach erweitert, so dass Riesling inzwischen die Hälfte der Rebfläche einnimmt, was sehr ungewöhnlich ist für das Anbaugebiet Saale-Unstrut, hinzu kommen Weißburgunder sowie etwas Zweigelt, Grauburgunder und Spätburgunder sowie ein klein wenig Silvaner. Im Keller arbeitet Matthias Hey auch bei den Weißweinen mit langen Maischestandzeiten, die Weine werden inzwischen alle spontanvergoren, sehr langsam, und gar nicht oder nur wenig vorgeklärt. Die Weine werden teils im Edelstahl, teils im Holz ausgebaut. Das Sortiment wurde 2019 mit der Aufnahme in den VDP dem vierstufigen VDP-Modell angepasst: Es gibt Gutsweine, dann Ortsweine aus Naumburg und Weischütz, dann Riesling und Grauburgunder Erste Lage-Weine vom Naumburger Sonneck, und schließlich folgen die Großen Gewächse vom Naumburger Steinmeister, bisher Riesling, Weißburgunder und Spätburgunder; gelegentlich werden auch edelsüße Weine vom Steinmeister erzeugt. Im Gutsausschank finden kulturelle und kulinarische Veranstaltungen statt. 2024 wurde die Umgestaltung des Gutshofes begonnen, bei der auch der Holzfasskeller erweitert werden soll; der erste Teil des neuen Tank- und Flaschenlagers kann seit 2025 genutzt werden.