Ulrich Klumpp machte sich 1983 selbstständig mit damals 4,5 Hektar Weinbergen. 1990 baute er das neue Weingut am Stadtrand von Bruchsal. Seit 1996 wird der gesamte, mittlerweile 28,5 Hektar große Betrieb nach den Richtlinien des ökologischen Weinbaus (Ecovin) bewirtschaftet; inzwischen wird in Richtung Biodynamie gearbeitet, mit eigenem Kompost, verschiedenen Pflanzentees, selbst hergestellten Extrakten und Arbeiten nach dem Mondkalender. Die Böden im Kraichgau sind sehr heterogen, man findet auf kleinstem Raum Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper. Seit 2007 tragen die Premiumweine Lagenbezeichnungen. Grauburgunder, Spätburgunder (Alte Reben) und St. Laurent kommen aus der neu eingetragenen Lage Rothenberg in Bruchsal (zuvor trugen sie die Bezeichnung Eichholz), einer 2,7 Hektar großen Lage im Alleinbesitz. Weißburgunder und Chardonnay, sowie die Cuvée M aus Cabernet Sauvignon, Merlot und Cabernet Franc und der Syrah kommen aus dem Kirchberg in Unteröwisheim, einer windexponierten Südlage aus Kalksandstein mit hoher Lössauflage. Der Pinot Noir wächst im Weiherberg südlich von Bruchsal, einer windoffenen Süd-Ost-Lage mit Kalksandsteinverwitterungsboden mit lehmiger Tonauflage, die 1,1 Hektar große Lage gehört ganz dem Weingut Klumpp. Im Zeuterner Himmelreich (Tonmergel in unterschiedlichen Verwitterungsstufen) wachsen Riesling und Lemberger. Ein weiterer Lagen-Riesling wird im Bruchsaler Klosterberg erzeugt (Muschelkalk mit dünner Löss- bzw. Keuperauflage). Wichtigste Rebsorte ist Spätburgunder, gefolgt von Riesling, Grauburgunder, Weißburgunder, Auxerrois (die älteste Anlage wurde 1965 gepflanzt) und Lemberger. Bei den roten Sorten setzen die Klumpps neben Spätburgunder und Blaufränkisch auf St. Laurent, rote Rebsorten nehmen etwa ein Drittel der Rebfläche ein. Seit 2004 ist Markus Klumpp für die Vinifikation zuständig, seit 2010 ist auch der zweite Sohn Andreas im Betrieb tätig, sie haben inzwischen gemeinsam den Betrieb übernommen. Sie fokussieren sich noch stärker auf die Burgunderrebsorten. Alle neu angelegten Flächen werden mit „Selection Massale“-Reben aus dem Burgund bepflanzt. Die Lagenweißweine vergären alle spontan im Tonneau (20 bis 40 Prozent neue Fässer), mit bis zu 10 Monaten Hefelager und Battonage. Ausnahme ist der Chardonnay, der in Barriques vergoren wird (40 Prozent neue Fässer). Die Fässer beziehen die Klumpps in den letzten Jahren ausschließlich aus dem Burgund. Die Rotweine werden alle im Barrique ausgebaut, die Gutsweine etwa zehn Monate, die Lagenweine 15 bis 24 Monate; der Neuholzanteil wurde in den letzten Jahren reduziert, beträgt heute 60 bis 70 Prozent. Die Rotweine werden heute fünf Tage kaltmaceriert und mit 20 bis 40 Prozent ganzen Trauben vergoren. Alle Lagenweine werden unfiltriert gefüllt. Die Kollektion ist klar gestaltet: Es gibt neun Gutsweine und neun Lagenweine, mit dem Jahrgang 2019 wurden erstmals Ortsweine angeboten, die im zweit- und drittbelegten Tonneau spontanvergoren werden.
Kontakt.
Heidelberger Straße 100
76646 Bruchsal
Öffnungszeiten
Besonderheiten
Besitzer
Betriebsleiter
Kellermeister
Außenbetrieb
Anbaugebiet | Baden |
Rebfläche | 33 Hektar |
Produktion | 230.000 Flaschen |
Ulrich Klumpp machte sich 1983 selbstständig mit damals 4,5 Hektar Weinbergen. 1990 baute er das neue Weingut am Stadtrand von Bruchsal. Seit 1996 wird der gesamte, mittlerweile 28,5 Hektar große Betrieb nach den Richtlinien des ökologischen Weinbaus (Ecovin) bewirtschaftet; inzwischen wird in Richtung Biodynamie gearbeitet, mit eigenem Kompost, verschiedenen Pflanzentees, selbst hergestellten Extrakten und Arbeiten nach dem Mondkalender. Die Böden im Kraichgau sind sehr heterogen, man findet auf kleinstem Raum Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper. Seit 2007 tragen die Premiumweine Lagenbezeichnungen. Grauburgunder, Spätburgunder (Alte Reben) und St. Laurent kommen aus der neu eingetragenen Lage Rothenberg in Bruchsal (zuvor trugen sie die Bezeichnung Eichholz), einer 2,7 Hektar großen Lage im Alleinbesitz. Weißburgunder und Chardonnay, sowie die Cuvée M aus Cabernet Sauvignon, Merlot und Cabernet Franc und der Syrah kommen aus dem Kirchberg in Unteröwisheim, einer windexponierten Südlage aus Kalksandstein mit hoher Lössauflage. Der Pinot Noir wächst im Weiherberg südlich von Bruchsal, einer windoffenen Süd-Ost-Lage mit Kalksandsteinverwitterungsboden mit lehmiger Tonauflage, die 1,1 Hektar große Lage gehört ganz dem Weingut Klumpp. Im Zeuterner Himmelreich (Tonmergel in unterschiedlichen Verwitterungsstufen) wachsen Riesling und Lemberger. Ein weiterer Lagen-Riesling wird im Bruchsaler Klosterberg erzeugt (Muschelkalk mit dünner Löss- bzw. Keuperauflage). Wichtigste Rebsorte ist Spätburgunder, gefolgt von Riesling, Grauburgunder, Weißburgunder, Auxerrois (die älteste Anlage wurde 1965 gepflanzt) und Lemberger. Bei den roten Sorten setzen die Klumpps neben Spätburgunder und Blaufränkisch auf St. Laurent, rote Rebsorten nehmen etwa ein Drittel der Rebfläche ein. Seit 2004 ist Markus Klumpp für die Vinifikation zuständig, seit 2010 ist auch der zweite Sohn Andreas im Betrieb tätig, sie haben inzwischen gemeinsam den Betrieb übernommen. Sie fokussieren sich noch stärker auf die Burgunderrebsorten. Alle neu angelegten Flächen werden mit „Selection Massale“-Reben aus dem Burgund bepflanzt. Die Lagenweißweine vergären alle spontan im Tonneau (20 bis 40 Prozent neue Fässer), mit bis zu 10 Monaten Hefelager und Battonage. Ausnahme ist der Chardonnay, der in Barriques vergoren wird (40 Prozent neue Fässer). Die Fässer beziehen die Klumpps in den letzten Jahren ausschließlich aus dem Burgund. Die Rotweine werden alle im Barrique ausgebaut, die Gutsweine etwa zehn Monate, die Lagenweine 15 bis 24 Monate; der Neuholzanteil wurde in den letzten Jahren reduziert, beträgt heute 60 bis 70 Prozent. Die Rotweine werden heute fünf Tage kaltmaceriert und mit 20 bis 40 Prozent ganzen Trauben vergoren. Alle Lagenweine werden unfiltriert gefüllt. Die Kollektion ist klar gestaltet: Es gibt neun Gutsweine und neun Lagenweine, mit dem Jahrgang 2019 wurden erstmals Ortsweine angeboten, die im zweit- und drittbelegten Tonneau spontanvergoren werden.
Die neue Kollektion ist besser denn je, zeigt sehr hohes Niveau bei den Ortsweinen, die Lagenweine sind durchweg hervorragend. Der Unteröwisheimer Weißburgunder zeigt reife Frucht, weiße und gelbe Früchte, ist füllig und saftig, besitzt gute Fülle und Substanz, was auch für den konzentrierten, kompakten Ubstadter Grauburgunder gilt. Herrlich eindringlich und reintönig ist der Bruchsaler Chardonnay im Bouquet, er ist komplex und kraftvoll im Mund, besitzt reife Frucht und gute Struktur. Der Lagen-Weißburgunder vom Kirchberg zeigt viel Konzentration, etwas Vanille, gelbe Früchte, besitzt Fülle, Kraft und Substanz: Enorm viel Stoff! Der Grauburgunder vom Rothenberg zeigt viel Konzentration und reife reintönige Frucht, ist füllig, saftig, besitzt viel reife Frucht und Substanz. Besonders spannend ist im Jahrgang 2021 der Himmelreich-Riesling, würzig, eindringlich, klar und zupackend, besitzt feine Mineralität. Unser Favorit unter den weißen Lagenweinen ist aber der Chardonnay aus dem Kirchberg, der feine rauchige Noten, etwas Toast und Frische im Bouquet zeigt, füllig und konzentriert ist, dabei frisch und elegant bleibt, gute Struktur und Grip besitzt. Intensität und Konzentration zeigt der Bruchsaler Spätburgunder im Bouquet, ist füllig, kraftvoll, besitzt gute Substanz und Tannine. Der St. Laurent vom Rothenberg zeigt reintönige Frucht im Bouquet, ist frisch, klar, strukturiert und zupackend. Der Blaufränkisch vom Himmelreich zeigt rauchig-würzige Noten, viel Frucht, ist frisch, klar, präzise, zupackend, tanninbetont. Die beiden Lagen-Pinot Noir sehen wir gleichauf, der Wein vom Weiherberg zeigt etwas florale Noten, ist kraftvoll, strukturiert, sein Kollege aus dem Rothenberg zeigt viel Intensität und klare Frucht, ist zupackend und druckvoll.
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