Die Brüder Karl-Hans und Harald Poss haben den Betrieb aufgebaut, 2022 hat Haralds Sohn Nikolay Poss dann das Ruder übernommen. Nach der Beendigung seines Önologie- und Weinbaustudiums in Geisenheim war er schon seit 2020 für den Keller verantwortlich. Während seines Studiums hat er beim Weingut Adam in Graubünden hospitiert, später war er fast drei Jahre im Weingut Joh. Bapt. Schäfer in Burg Layen tätig, dort in Keller und Weinberg die rechte Hand von Sebastian Schäfer. Die Weinberge befinden sich in den Windesheimer Lagen Römerberg, Rosenberg, Saukopf und Fels, im Winzenheimer Berg, sowie in Waldlaubersheim. Die Burgundersorten spielten seit jeher die Hauptrolle im Betrieb, nehmen heute das Gros der Rebfläche ein, vor allem Weißburgunder und Grauburgunder, die jeweils 35 Prozent der Rebfläche einnehmen, aber auch Spätburgunder, der auf 15 Prozent der Fläche steht; in den letzten Jahren ist Chardonnay immer wichtiger geworden. Das Sortiment ist gegliedert in Gutsweine, S-Linie und Lagenweine, der Top-Chardonnay heißt Euphoros. Die Weine der S-Linie kommen mehrheitlich aus den höher gelegenen Weinbergen. Der Weißburgunder S stammt von südost-exponierten Lagen im Römerberg mit Buntsandsteinböden, die Trauben für den Grauburgunder kommen zum Teil auch von dort, aber auch aus dem Winzenheimer Berg, wo Tonmergel und Lehm vorherrschen. Wie die beiden Lagen-Weißburgundern aus dem Windesheimer Römerberg und der Waldlaubersheimer Altenburg – mit ihrem besonderen Boden aus Verwitterungsschiefer und Lehm – werden sie nach kurzer Maischestandzeit alle im Edelstahl ausgebaut um den Charakter der einzelnen Lagen zu erhalten. Der Grauburgunder aus dem Windesheimer Fels und der Chardonnay Euphoros werden hingegen bis zu 36 Monate in neuen 500 Liter-Tonneaux ausgebaut.